Die Stadt Winnenden und der Verband der Selbstständigen Winnenden haben am 7. Oktober 2021 zu einer spannenden und kurzweiligen Veranstaltung ins Alfred Kärcher Auditorium eingeladen. Beim forumW, dem Winnender Wirtschaftsdialog, hielt Markus Gürne, Ressortleiter der ARD-Börsenredaktion, einen aufschlussreichen und fesselnden Vortrag zum Thema „Die neue Weltordnung nach Corona“, welcher viel Raum zum Nachdenken ließ.

Begrüßt wurden die knapp 260 Gäste von Oberbürgermeister Hartmut Holzwarth (rechts im Bild) und dem Vorsitzenden des Verbands der Selbstständigen Winnenden, Hermann Giesser (links im Bild).

Der Gastgeber des Abends, Hartmut Jenner, Vorsitzender des Vorstands bei der Firma Kärcher, berichtete kurz über die Herausforderungen, vor denen zahlreiche Unternehmen im Corona-Jahr standen. Der Handel wurde sehr eingeschränkt. Lieferketten wurden unterbrochen und viele Produkte konnten aufgrund von fehlenden Bauteilen nicht rechtzeitig hergestellt werden. Auch der Brexit hatte Auswirkungen auf den Handel. Viele Zulassungen müssen neu beantragt werden, da die EU-Zulassungen plötzlich nicht mehr gelten.

Die Herausforderungen, welche Jenner stellvertretend für viele mittelständische Unternehmen nannte, griff Markus Gürne in seinem Vortrag auf. Er erklärte verständlich und anschaulich die Zusammenhänge der internationalen Politik und der globalen Finanzmärkte. Schonungslos eröffnete er dem Publikum Deutschlands und vor allem Europas Schwachpunkte auf dem Weltmarkt in der Konkurrenz mit anderen Weltmächten wie den Vereinigten Staaten und China. „Wenn man die Chinesen oder die Amerikaner fragt, warum macht ihr das so? Dann lautet die Antwort immer: Weil wir es können“, sagte Markus Gürne, der als ARD-Sonderkorrespondent und ARD-Auslandskorrespondent in den ARD-Studios in Kairo, Bagdad und Neu-Dehli war und dort mit vielen Menschen in Kontakt kam. Er ergänzt: „Wir leben im asiatischen Jahrhundert. China weitet seine Einflusssphären immer weiter aus, dominiert wirtschaftlich und technisch, sichert sich Bodenschätze, selbst in Afghanistan und setzt technische Standards auf der ganzen Erde. Auch Indien ist auf dem Vormarsch. Deutschland ist nicht auf Augenhöhe mit China oder Indien. Dafür sind wir schlichtweg zu klein. Als Europa müssen wir uns einigen.“

Markus Gürne rät den Zuhörenden außerdem: „Sparen ist aktuell besonders sinnvoll. Es kommt aber darauf an, dass es richtig gemacht wird“, er appelliert an das Publikum: „Beschäftigen Sie sich mit den  Unternehmen, die Sie mögen und überlegen Sie sich dort anzulegen.  Viele Unternehmen setzen derzeit auf klimaschonende Technologien. Das ist der richtige Weg. Hier lässt sich Geld verdienen.“

Im Anschluss an den aufschlussreichen Vortrag konnten die Zuschauenden noch Fragen stellen. Dann kamen die Unternehmerinnen und Unternehmer bei Sekt und Häppchen zusammen und konnten sich nach langer Zeit in ungezwungenem Rahmen endlich wieder austauschen. (er)

Einige Impressionen:

Text: Blickpunkt Winnenden 14.10.2021

Fotos: Janine Kyofsky